Gefangen im Gedankenkarussell

Ohrfeige Gedankenkarussell

Alles einsteigen bitte!

Von einem Moment auf den anderen, schlägt die Laune um und man ist tieftraurig.

Warum ist für außenstehende meist nicht ersichtlich, denn es ist ja eigentlich grade nicht schlimmes passiert.

Das Gedankenkarussell Depressiven Menschen startet, wann es Lust hat. Keine Vorwarnung, keine Warteschlange und schon gar kein Ticket. Von einem Moment auf den anderen beginnt die wilde Fahrt.

Gedankenkarussell, was ist das eigentlich?

Wie bei einem Karussell drehen sich plötzlich alle Gedanken, Szenarien, Ängste und schlechte Erfahrungen im Kreis. Der Kopf dreht sich in Windeseile und springt von einem Gedanken zum nächsten.

Unkontrollierbar und erbarmungslos dreht sich dreht sich das Gedankenkarussell. Keine Chance auch nur einen einzigen Gedanken fertig zu denken, schon kommt der nächste.

Dann denk eben an was anderes!

Großartige Ratschläge wie: „Dann denk eben an was anderes!“ oder „Dann halt das Karussell doch einfach an“ sind wirklich sehr lieb gemeint, jedoch leichter gesagt als getan, jedoch in dem Moment, indem man sich darin befindet, für den betroffenen eher verletzend und unpassend.

Um dies unter Kontrolle zu bringen und dem Gedankenkarussell Einhalt zu bieten, braucht es viel Übung sowie die richtige Anleitung.

Was können Freunde und Familie stattdessen tun?

Auch wenn es Angehörige und Freunde nur gut meinen, können sie in dem Moment eher wenig tun. Wie bei Dann denk eben an was anderes! Bereits erwähnt, sind manche Ratschläge oft verletzend und unpassend. Pauschal kann man nicht sagen was Betroffenen hilft. Es gibt keine Bedienungsanleitung oder eine Checkliste was man tun kann. Begegnet man den Betroffenen jedoch mit Verständnis und Akzeptanz macht man schon mal einiges richtig. Statt aktiv eingreifen zu wollen und Anweisungen für gewissen Handlungen zu geben, ist eine passive Haltung deutlich effektiver.

 

Beispiel:

 

Statt Anweisungen zu geben, wie:

 

  • Denk eben an was anderes!
  • Dann halt das Karussell doch einfach an!

Wäre es besser zu Fragen:

 

  • Möchtest du darüber reden?
  • Kann ich etwas tun?

Hier hat der Betroffene die Wahl zu entscheiden und vermittelt Verständnis.

Selbstverständlich können diese Fragen auch verneint werden, jedoch genau da kommt dann die Akzeptanz ins Spiel.

 

Aktive Ratschläge für Handlungen erzeugen Druck. Dies ist jedoch das Letzte, was man in dem Moment brauchen kann.

 

Passive Fragen hingegen, vermitteln Verständnis. Werden die Fragen verneint und es wird nicht weiter nachgebohrt, drückt dies Akzeptanz. Dies wirkt beruhigend und gibt Betroffenen Raum, die Situation zu bewältigen.

Schreibe einen Kommentar